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Absolute Aero Quantengravimetrie

Absolute Aero Quantengravimetrie

© Jan Hosan/LUH
Aufbau eines Quantengravimeters am HITec

10 Millionen Euro für Weiterentwicklung der Fluggravimetrie im Projekt AeroQGrav

Mit dem Programm „Leuchtturmprojekte der quantenbasierten Messtechnik“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) komplexe Verbundprojekte und Demonstrationsvorhaben in den Themenfeldern Quantensensorik, Quantenmetrologie und Quantenbildgebung, die bedeutende gesellschaftliche Bedarfe adressieren. Eines der in diesem Rahmen geförderten Projekte ist „AeroQGrav – Absolute Aero Quantengravimetrie“ an dem QuantumFrontiers-Forschende der Leibniz Universität und der TU Braunschweig beteiligt sind.

Ziel des Vorhabens ist es, eine Lücke in der Vermessung des Schwerefelds der Erde zu schließen. Bislang erfolgt dies vor allem mit Satelliten und wenig mobilen Bodengravimetern. Mit der Weiterentwicklung der Fluggravimetrie soll eine höhere räumliche und zeitliche Auflösung bei zugleich höherer Langzeitstabilität der Messung erreicht werden. Dazu soll die Technologie der Quantengravimetrie, die bislang vor allem im Labor oder größeren bodengebundenen Messeinrichtungen genutzt wird, für den Einsatz in Flugzeugen ertüchtigt (u.a. durch Miniaturisierung und Robustifizierung), angepasst und in einem realen Einsatz demonstriert werden.

Das Schwerefeld der Erde liefert viele relevante Informationen für die Geodäsie, die Geowissenschaften, aber auch für die Suche nach Rohstofflagerstätten oder Grundwasser. Die Erfassung von Änderungen der Massenverteilung auf der Erde quantifiziert zudem die Folgen des Klimawandels. Die in AeroQGrav entwickelten Technologien sollen das Messniveau auf rund 1 μm/s² nach 5 Sekunden Messdauer verbessern. Bisher erreichen konventionelle Gravimeter rund 10 – 50 μm/s² bei 30 – 45 Sekunden Messdauer.

Das Verbundprojekt AeroQGrav – Absolute Aero Quantengravimetrie (Förderkennzeichen 13N16517) hat eine Laufzeit bis Ende 2027 und ein Projektvolumen von insgesamt 10 Millionen Euro. Neben der Leibniz Universität Hannover und der TU Braunschweig sind sechs weitere Forschungseinrichtungen und Industriepartner beteiligt. Die Koordination liegt bei der iMAR Navigation GmbH.