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Niedersächsischer Wissenschaftspreis für Andreas Waag

Niedersächsischer Wissenschaftspreis für Andreas Waag

© MWK/Moritz Küstner
Professor Andreas Waag erhält Niedersächsischen Wissenschaftspreis von Wissenschaftsminister Falko Mohrs.

Am Abend des 20. November wurde der Niedersächsische Wissenschaftspreis durch Wissenschaftsminister Falko Mohrs an Wissenschaftler*innen und Studierende niedersächsischer Hochschulen überreicht. Ein Wissenschaftspreisträger ist Professor Andreas Waag, Co-Sprecher des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat am heutigen Mittwochabend im Landesmuseum Hannover eine Wissenschaftlerin und drei Wissenschaftler, die sich auf herausragende Weise um die Hochschulentwicklung im Land verdient gemacht haben, mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2024 ausgezeichnet. Zudem zeichnete er drei Studierende und ein Studierendenteam aus. Mit dem Preis werden hervorragende Leistungen in Forschung, Transfer, Lehre und Studium gewürdigt. Die Preisträger*innen wurden von den niedersächsischen Hochschulen vorgeschlagen. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN). Für die Kategorie „Lehre“ war eine gesonderte Jury tätig.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Wissenschaft bietet die Werkzeuge und das Wissen, die es uns ermöglichen, die Welt um uns herum zu verstehen und zu gestalten. Die Wissenschaft leistet einen erheblichen Beitrag dazu, dass Demokratien funktionieren, sie treibt Innovationen voran, die wir brauchen, um als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu sein. An unseren Hochschulen entstehen dafür täglich neue Ideen, neues Wissen und neue Technologien. Mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen zeichnen wir Persönlichkeiten aus, die mit ihren hervorragenden Leistungen hierzu wichtige Beiträge leisten – in Forschung, Transfer, Lehre oder Studium. Sie schaffen wissenschaftlich-technologische Grundlagen für Schlüsseltechnologien, finden Lösungswege für Herausforderungen rund um unsere wichtigste Ressource Wasser, tragen mit ihren Erkenntnissen zu neuen Therapiekonzepten bei: Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigen eindrucksvoll auf, wie unsere Wissenschaft in Niedersachsen eine treibende Kraft für die Entwicklung unseres Landes ist und dazu beiträgt, das Leben in Niedersachsen jeden Tag ein Stück besser zu machen. Und die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen auf: An unseren Hochschulen werden die gut qualifizierten und engagierten Fachkräfte ausgebildet, die wir für unseren wirtschaftlichen Fortschritt und die öffentliche Daseinsvorsorge benötigen. Ich gratuliere allen Ausgezeichneten ganz herzlich.“

Preisträger Professor Andreas Waag

Professor Andreas Waag vom Institut für Halbleitertechnik der TU Braunschweig und Co-Sprecher des Exzellenzclusters QuantumFrontiers erhielt die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie „Wissenschaftler/in an einer niedersächsischen Universität“. Dazu schrieb die Jury: „Er hat durch seine herausragenden Forschungsleistungen in vorbildlicher Weise zur Profilierung der TU Braunschweig beigetragen. Dies schlägt sich nicht nur in Form hoher Publikationsaktivitäten und Drittmitteleinwerbungen nieder (…). Er transferiert seine Forschungsergebnisse zudem äußerst erfolgreich in die Wirtschaft und setzt sich sehr für die internationale Zusammenarbeit und für Studierende ein.“

Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig: „Ein Forschungszentrum Metrologie, ein Niedersachsenverbund zur Quantenforschung, ein Forschungsverbund zur Galliumnitrid-Forschung und vieles mehr – Prof. Andreas Waag ist ein erstklassiges Beispiel dafür, wie in Kooperationen und durch das Erkennen und Nutzen von Synergien über Fachbereiche, Universitätsgrenzen und Nationen hinweg nicht nur exzellente Forschung durchgeführt wird, sondern diese auch zu neuen Technologien für die Gesellschaft führt. Die TU Braunschweig ist sehr stolz darauf, einen so hervorragenden und integrativen Wissenschaftler und so ein Rollenmodell unter ihren Mitgliedern zu wissen. Meinen herzlichen Dank für die einzigartige Arbeit und meine herzlichen Glückwünsche zum Niedersächsischen Wissenschaftspreis!“

Professor Andreas Waag leitet das Institut für Halbleitertechnik und forscht primär am lichtemittierenden Material Galliumnitrid. Galliumnitrid-Mikroelektronik findet sich mittlerweile in sehr vielen Anwendungen, mit denen wir täglich in Kontakt kommen. Weißlicht-LEDs haben Glühlampen vollständig ersetzt, schnelle Nitrid-Transistoren werden in der 5G-Kommunikationstechnologie eingesetzt, und Galliumnitrid-Leistungstransistoren erhöhen die Effizienz von Wechselrichtern in der Photovoltaik. Mit der Miniaturisierung und Skalierung von tausenden von Licht emittierenden Halbleiter-Bauelementen auf einem Chip entwickelt Professor Waag optische Schlüsseltechnologien für die Quanten- und Nanometrologie und weitere Anwendungen der nächsten Generation. Als Sprecher des Forschungszentrums LENA, des TU-Forschungsschwerpunkts Metrologie sowie als Co-Sprecher des Metrologie-Exzellenzclusters „QuantumFrontiers“ bringt er diese Technologien ein, um Messungen an der Quantengrenze mit bisher unerreichter Präzision zu ermöglichen und neuartige optische Prozessoren für künstliche Intelligenz zu entwickeln.

Der Fokus auf Miniaturisierung und Skalierbarkeit bildet die Brücke, um Quantenforschung in die Anwendung zu bringen. Auf diesem Weg gehört Professor Waag einerseits zu den Initiatoren des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), einem institutionsübergreifenden Verbund, der seit 2021 darauf hinarbeitet, skalierbare Quantencomputer in Niedersachsen umzusetzen. Auf der anderen Seite arbeitet er als Mit-Gründer des Nitride Technology Centers (NTC) daraufhin, die Leuchtkraft des Galliumnitrids mit der konventionellen Silizium-Mikroelektronik zusammenzuführen. Damit hat sich die Technische Universität Braunschweig mit Professor Waag mehrfach als Keimzelle innovativer Verbünde und Großprojekte im Bereich der Quantenmetrologie und Mikroelektronik etabliert.