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Realisierung des Einstein-Teleskops rückt in greifbare Nähe

Realisierung des Einstein-Teleskops rückt in greifbare Nähe

© NIKHEF
Künstlerische Darstellung des unterirdisch angelegten Einstein-Teleskops

Das geplante europäische Observatorium für Gravitationswellen wird das empfindlichste, das je gebaut wurde

Das Einstein-Teleskop ET, das erste Gravitationswellenobservatorium der dritten Generation, hat einen Meilenstein erreicht: Das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) hat beschlossen, es in die aktualisierte Fassung seiner Roadmap 2021 aufzunehmen. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung des Einstein-Teleskops für die europäische Forschungslandschaft und die weltweite Gravitationswellenforschung. Zu verdanken ist dieser Erfolg auch der Research Unit B5 Gravitational Wave Astronomy von QuantumFrontiers. Projektleiter Harald Lück und sein Team haben in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet, das Einstein-Teleskop auf die ESFRI Roadmap zu bringen und entscheidende neue Technologien dafür entwickelt.

Mit dem unterirdischen Einstein-Teleskop sollen Signale aus der Phase direkt nach dem Urknall aufgefangen und Studien zu der Natur extrem schwerer Objekte, wie Neutronensterne und schwarzer Löcher, angestellt werden. Seine Konstruktion ermöglicht Messungen, die mindestens zehnmal genauer sind, als es mit den heutigen Detektoren möglich ist. Das erlaubt es, ein tausendfach größeres Areal des Weltalls auf der Suche nach Gravitationswellen abzusuchen und Quellen aufzuspüren, die zu schwach sind, um sie mit den Detektoren der aktuellen Generation erfassen zu können.

So machen sich die Forscherinnen und Forscher etwa auf die Suche, um die Beschaffenheit von Neutronensternen, die Entstehung schwarzer Löcher und die Struktur des Weltalls unmittelbar nach dem Urknall zu erkunden. Mit diesen neuen Erkenntnissen wollen die Physikerinnen und Physiker die Relativitätstheorie Einsteins genauer überprüfen als je zuvor.

Im ET-Konsortium arbeiten Forschungseinrichtungen aus zehn europäischen Ländern zusammen. Alleine in Deutschland beteiligen sich 17 Universitäten und Forschungsinstitute, darunter die TU Braunschweig, die Leibniz Universität und die physikalisch-technishce Bundesanstalt. Koordiniert wird es am niederländischen Forschungszentrum für subatomare Physik NIKHEF und dem italienischen nationalen Institut für Kernphysik INFN.

Weitere Informationen auf der Webseite des Einstein-Teleskops und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik.